Terminprodukte wie Futures sind bei vielen Index- und Rohstoffhändlern sehr beliebt. Hierbei handelt es sich um ein offiziell an den Börsen gehandeltes Produkt, das nicht durch eine Bank oder ein Wertpapierhaus emittiert wurde. Wie bei allen Trading-Profiten fallen auch hier Steuern auf Future-Gewinne an. Was es zu beachten gilt, klären wir in diesem Blogbeitrag.
Steuern auf Future-Gewinne – Die Grundlagen
Ein Future ist ein Terminkontrakt auf ein bestimmtes Gut (DAX, Erdöl, usw.). Er verpflichtet den zugrunde liegenden Basiswert zu einem bestimmten, in der Zukunft liegenden Zeitpunkt zu einem beim Kauf/ Verkauf festgelegten Preis zu liefern bzw. abzunehmen. Futures können ge- oder verkauft werden, daher gibt zwei grundsätzliche Varianten:
Steuern auf Future-Gewinne – Besteuerung
Future-Gewinne sind Einkünfte aus Kapitalvermögen i.S. des §20 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 Buchstabe a EstG. Hierbei kommt es zum sogenannten Differenzausgleich, d. h. die Differenz der geleisteten Zahlungen während der Laufzeit des Futures ist für die Besteuerung entscheidend. Der Fälligkeitstag des Kontraktes wäre der Zu- und Abflusszeitpunkt.
Da die Lieferung des Futures praxisfern ist und die Futures meist aber vor Verfall glattgestellt werden, können sich Future-Händler relativ einfach merken: Summe Future-Gewinne – Summe Future-Verluste = zu versteuernder Betrag.
Aber Achtung! Ab 2021 wird sich die Verlustverrechnung von Futures massiv ändern, hierzu Frank Konewka im Interview:
Update vom 23.06.2020:
Fazit
Steuern auf Future-Gewinne sind (bis Ende 2020) relativ einfach zu versteuern. Der Netto-Gewinn aller Future-Trades wird mit der Abgeltungssteuer besteuert. Feinheiten wie den Sparerpauschbetrag und Möglichkeiten der Verrechnung mit Aktiengewinnen sind noch zu beachten. Spannend wird vor allem die Änderung der Verlustverrechnung ab 2021.
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Michael meint
Vielen Dank für die vielen tollen Beiträge zum neuen Gesetz!
Ich hätte da noch eine Frage: Wie sieht es mit der Besteuerung aus, wenn ich als Anleger Geld langfristig in ein kurzfristiges Trading-Signal investiere, z.B. lege ich 100.000€ im Jahr 2021 auf ein ausländisches Konto, das von einem Händler mit Intraday-Trades auf Futures gehandelt wird (ca 200 Trades/Jahr) und lasse mir das Geld drei Jahre später mit Gewinn von 30.000€ (also 130.000€) auszahlen. Kommt es da auch zur Verlustverrechnung (der einzelnen Trades (z.B. 300.000 – 270.000€) oder zählt nur der reine Gewinn, also die Differenz zwischen Ein- und Auszahlung (30.000€) ?
Vielen Dank
Michael
Benjamin Feld meint
Hallo, erhöht sich die Summe, die man als Verlust ansetzen kann, bei einer gemeinsamen Veranlagung von Ehepartnern dann auf 20000 Euro?
Vielen Dank
Frank Konewka meint
Wenn beide Ehepartner ein Depot haben wahrscheinlich ja. Details erwarten wir im BMF-Schreiben.
Frank meint
Hallo, es kommt auf den Verlust der einzelnen Trades an, immer wenn Verluste realisiert werden.
Viele Grüße
Frank Konewka
Ray meint
Hallo,
sind Intraday-Gewinne (Kauf und Verkauf am selben Tag) bei EUREX/CFD Produkten überhaupt steuerpflichtig?
Danke im Voraus.
Frank Konewka meint
Gegenfrage: warum sollten Sie es nicht sein?
Ray meint
Weil es sonst der Abgeltungssteuer unterliegt?
Daniel W. meint
Hallo zusammen,
kann mir jemand die Frage beantworten inwieweit in einer GmbH mit originärem Geschäft (kein Trading) Verluste im Future-/Aktienhandel gewinnmindernd und damit steuersenkend angebracht werden können?
P.s. Schöne Webseite und tolle Informationen!
Herman Güldenhaupt meint
Hallo,
wie verhält sich das mit Futures, die nicht auf FIAT laufen, sondern auf einen Stablecoin? z.B. kann man auf Binance für USD-Tether Futures auf Kryptos kaufen. Gilt für Gewinne mit den Futures dann die Abgeltungssteuer, da es sich um Termingeschäfte handelt, oder werden sie wie Gewinne aus Coin-Verkäufen berücksichtigt? Da typischerweise unter einem Jahr verkauft wird also auch innerhalb der Spekulationspflicht?
Beste Grüße
Herman Güldenhaupt
Eike meint
Hallo,
vielen Dank für die Informationen.
Mir stellt sich noch die Frage ob die perpetual Futures Steuerrechtlich wie Futures behandelt werden oder wie Aktien. Ich bin der Meinung auf einer anderen Seite gelesen zu haben, dass es hier auf die Ausgestaltung des Produktes ankommt, ob es auf die Lieferung ausgelegt ist oder nicht. Ich denke dieses ist bei einem perpetual Future nicht vorhanden, weswegen es steuerlich nicht wie normale Futures behandelt werden sollte aber über dieser Annahme hängt ein großes Fragezeichen 🙂 Haben Sie dazu eventuell Informationen? Ich Danke Ihnen schonmal vielmals!